#04 Aber was ist eigentlich Käferholz?

Neue Lagerhalle für STARK

Borkenkäfer lieben es warm und trocken. Die lang anhaltenden Sommer der letzten Jahre sorgten daher für optimale Lebens- und Wachstumsbedingungen: die unscheinbaren Käfer konnten im Frühjahr früh ausfliegen, um neue Brutstätten zu erschließen und waren noch lange bis in den Spätsommer aktiv.

Wer ist der Borkenkäfer?

Borkenkäfer sind nur fünf Millimeter groß und optisch ziemlich unscheinbar. Die kleinen Insekten sehen wie ovale Kugeln aus, ausgestattet mit zwei Flügeln, sechs Beinchen und zwei Fühlern. Auf den ersten Blick also wenig bedrohlich. Trotzdem ist der Borkenkäfer dafür verantwortlich, dass viele vom Klimawandel geschwächte Fichtenwälder absterben und verursacht Schäden in Millionenhöhe.

Wie arbeitet der Borkenkäfer?

Haben die Borkenkäfer einen Baum erstmal erobert, dringen sie durch die Rinde ein und beginnen emsig vertikale Gänge und Kammern entlang des Stamms zu bauen. Ein Käferbaum ist auch für den Laien auf den ersten Blick erkennbar, denn die Fichten versuchen sich selbst zu heilen und verschließen die durchbohrte Rinde mit kleinen, optisch-sichtbaren Harztröpfchen. Die vorherrschende Trockenheit der heißen Sommer führt bei den Bäumen zu einem vermehrten Feuchtigkeitsmangel. Ihnen fehlen Energie und Lebenskraft. Zusätzlich sorgt die Käferautobahn für eine Unterbrechung des für die Bäume lebenswichtigen Nährstoffflusses zwischen Wurzel und Krone. Die Bäume sterben ab.

Ein Wald voll Käferholz – was tun?

Borkenkäfer sind recht umtriebig und verbreitet sich gerne schnell weiter. Hat sich dieser in einzelnen Bäumen eingenistet, müssen die Bäume (und die umliegenden) schnellstmöglich gefällt werden, um die restlichen, noch gesunden Bäume zu schützen und um weitere Schäden einzudämmen.

Da Borkenkäfer fliegen können, muss die Lagerstätte für das befallene Holz mindestens 500 m Abstand zum Wald haben.

Was versteht man unter Käferholz?

Borkenkäfer siedeln sich direkt unter der Rinde an. Seine wurmartigen Gänge baut der emsige Geselle dabei lediglich an der Stammoberfläche. Somit richtet er keinen „technischen Schaden“ an, denn das Holz des Baumes wird nicht in Mitleidenschaft gezogen.

Durch symbiontische Pilze kann ein Borkenkäferbefall aber Holzverfärbungen bei einer Anwendung im Außenbereich verursachen. Diese Farbveränderungen, wie z.B. die Bläue bei Kiefern- und Fichtenholz, reduziert nicht im Geringsten die Festigkeit und Qualität des Holzes, sondern stellt lediglich eine optische Entwertung dar.

Käferholz ist kein Abfall!

Ist ein optisch-einwandfreies Holz gewünscht, werden im Sägewerk die farblich veränderten Holzbereiche entfernt. Der erhöhte Verschnitt reduziert den wirtschaftlichen Wert des Käferholzes im Vergleich zu gesundem Holz um mindestens 30 %.

Zwar muss ein vom Borkenkäfer geplagter Waldbesitzer den Wertverlust verkraften und optische Veränderungen akzeptieren, aber für den Abfall ist das Käferholz trotzdem viel zu wertvoll.

Bäume sind natürliche Klimaschützer. Beim Wachstum entziehen sie der Luft das Treibhausgas Kohlendioxid (CO2). Der Kohlenstoff wird im Holz gespeichert, durch chemische Reaktionen entsteht aus Wasser und CO2 Sauerstoff, der wieder an unsere Umwelt abgegeben wird. Holz als Baustoff zu nutzen, steigert den Klimaschutz-Effekt des Waldes. Solange Holz stofflich genutzt wird, nicht verbrennt oder verrottet, bindet ein m³ Holz eine Tonne CO2. Häuser aus Holz wirken folglich als Kohlenstoffspeicher wie ein zweiter Wald. Da Käferholz statisch nicht beeinträchtigt ist, eignet es sich hervorragend als Baumaterial. Eingesetzt bei Bauprojekten, bei denen hoher, optischer Anspruch besteht, wie z. B. Maschinen, Lagerhallen und Ställe, haben Waldbesitzer die Möglichkeit ihr Käferholz produktiv zu verwerten und schaffen eine wirtschaftliche und umweltfreundliche Lösung.

Deshalb haben wir uns entschieden, eine neue Lagerhalle aus 90 % Käferholz zu bauen.

Auch gespannt wie es weiter geht?! Fortsetzung folgt...…